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Kategorie: Ohr

Alters-Schwerhörigkeit

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Diese Version 8
Titel Aktualisiert aus Zenner (Hrsg): HNO-Heilkunde, Kindle-Edition, 660 S.
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Alters-Schwerhörigkeit

(Synonyma:Schwerhörigkeit im Alter, Presbyakusis)

Eine im Alter auftretende, scheinbar idiopathische (d.h. unbekannte Ursache), symmetrische Schallempfindungsschwerhörigkeit wird als Presbyakusis bezeichnet. Die hohen Frequenzen sind mehr betroffen als die tiefen, und das Sprachverständnis, vor allem in lärmreicher Umgebung, ist stärker reduziert als das Reintongehör.

Die Diagnose Presbyakusis oder Altersschwerhörigkeit ist ein Sammelbegriff, der verschiedene Störungen des auditiven Systems und verschiedene ätiologischeEinflüsse umfasst. Da die Schwerhörigkeit unspezifisch ist, kann eine rein durch das Alter bedingte Schwerhörigkeit (ihre Existenz ist umstritten) kaum je von einer durch exogene (äußere) Faktoren bedingten getrennt werden. Die Presbyakusis ist eine Degeneration der sensorischen Elemente (Hörsinneszellen oder sog. Haarzellen) der Cochlea. Das Augen-Pendant der Presbyakusis ist die altersabhängige Makuladegeneration (Haupt-Sinneszellen des Auges).

Epidemiologie: Ab dem 60. Lebensjahr zunehmend. Etwa ein Drittel der über 65jährigen (50% der Männer und 25% der Frauen) zeigen einen relevanten Hörverlust von durchschnittlich mindestens 35 dB.

Ätiologie und Pathogenese: Mulifaktorielle Genese: reine Alterungsvorgänge auf zellulärer Ebene (Haarzellen und Neurone) sind umstritten, Hypothesen umfassen vielmehr Autointoxikation durch Stoffwechselprodukte, Bindegewebsveränderungen mit Elastizitätsverlust und Massenzunahme (Änderung der Mikromechanik der Cochlea), Kumulation von exogenenFaktoren (Lärm, toxische Substanzen). Eine zusätzliche genetische Prä-disposition ist bei einigen Kranken wahrscheinlich und die Abgrenzung gegenüber spät einsetzenden hereditären Innenohrschwerhörigkeiten ist schwierig.

Diagnostik: symmetrische, sensorineurale Schwerhörigkeit, die dennormalen Altersverlust überschreitet; Normalbefunde des äußeren und des Mittelohrs (normales Tympanogramm). Hohe Frequenzen sind mehr betroffen alstiefe. Sprachverständnis (Sprachaudiometrie) ist vor allem bei Lärm gestört.

Differentialdiagnose: endogene und exogene kochleäre Schwerhörigkeit mitbestimmbarer Ursache.

Therapie: keine spezifische medikamentöse oder operative Therapie. Beidseitige Hörgeräteanpassung oder einseitiges Mittelohrimplantat und Audiotherapie

Prognose: Eine Progression der Schwerhörigkeit ist im allgemeinen vorhanden; Ausmaß und zeitlicher Verlauf sind aber sehr unterschiedlich und nicht vorhersehbar.

 
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Titel Aktualisiert aus Zenner (Hrsg): HNO-Heilkunde, Kindle-Edition, 660 S.
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Alters-Schwerhörigkeit

(Synonyma:Schwerhörigkeit im Alter, Presbyakusis)

Eine im Alter auftretende, scheinbar idiopathische (d.h. unbekannte Ursache), symmetrische Schallempfindungsschwerhörigkeit wird als Presbyakusis bezeichnet. Die hohen Frequenzen sind mehr betroffen als die tiefen, und das Sprachverständnis, vor allem in lärmreicher Umgebung, ist stärker reduziert als das Reintongehör.

Die Diagnose Presbyakusis oder Altersschwerhörigkeit ist ein Sammelbegriff, der verschiedene Störungen des auditiven Systems und verschiedene ätiologischeEinflüsse umfasst. Da die Schwerhörigkeit unspezifisch ist, kann eine rein durch das Alter bedingte Schwerhörigkeit (ihre Existenz ist umstritten) kaum je von einer durch exogene (äußere) Faktoren bedingten getrennt werden. Die Presbyakusis ist eine Degeneration der sensorischen Elemente (Hörsinneszellen oder sog. Haarzellen) der Cochlea. Das Augen-Pendant der Presbyakusis ist die altersabhängige Makuladegeneration (Haupt-Sinneszellen des Auges).

Epidemiologie: Ab dem 60. Lebensjahr zunehmend. Etwa ein Drittel der über 65jährigen (50% der Männer und 25% der Frauen) zeigen einen relevanten Hörverlust von durchschnittlich mindestens 35 dB.

Ätiologieund Pathogenese: Mulifaktorielle Genese: reine Alterungsvorgänge auf zellulärer Ebene (Haarzellen und Neurone) sind umstritten, Hypothesen umfassen vielmehr Autointoxikation durch Stoffwechselprodukte, Bindegewebsveränderungen mit Elastizitätsverlust und Massenzunahme (Änderung der Mikromechanik der Cochlea), Kumulation von exogenenFaktoren (Lärm, toxische Substanzen). Eine zusätzliche genetische Prä-disposition ist bei einigen Kranken wahrscheinlich und die Abgrenzung gegenüber spät einsetzenden hereditären Innenohrschwerhörigkeiten ist schwierig.

Diagnostik: symmetrische, sensorineurale Schwerhörigkeit, die dennormalen Altersverlust überschreitet; Normalbefunde des äußeren und des Mittelohrs (normales Tympanogramm). Hohe Frequenzen sind mehr betroffen alstiefe. Sprachverständnis (Sprachaudiometrie) ist vor allem bei Lärm gestört.

Differentialdiagnose: endogene und exogene kochleäre Schwerhörigkeit mitbestimmbarer Ursache.

Therapie: keine spezifische medikamentöse oder operative Therapie. Beidseitige Hörgeräteanpassung oder einseitiges Mittelohrimplantat und Audiotherapie

Prognose: Eine Progression der Schwerhörigkeit ist im allgemeinen vorhanden; Ausmaß und zeitlicher Verlauf sind aber sehr unterschiedlich und nicht vorhersehbar.