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Kategorie: Schwindel

Arzneimittel-Schwindel

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von Prof. Dr.med. H.P. Zenner

von Prof. Dr.med. H.P. Zenner
Schwindel kann möglicherweise durch eine Medikamenten-Nebenwirkung verursacht werden. 

Wie entstehen die Symptome? Zahlreiche Medikamente können als unerwünschte Nebenwirkung Schwindel auslösen. Bei einigen Präparaten ist dies durch die Hauptwirkung zu erklären: Blutdrucksenkende Medikamente oder Mittel gegen Herzrhythmusstörungen können beispielsweise den Blutdruck übermäßig senken oder eine Verminderung der Pumpleistung des Herzens auslösen, woraus eine Mangeldurchblutung des Gehirns mit Schwindel resultiert. Zur Behandlung der Zuckerkrankheit eingesetzte Medikamente können bei Überdosierung oder ungenügender Nahrungsaufnahme zu Unterzuckerungen mit Schwindelbeschwerden führen. Weitere Medikamente aus der Gruppe der Antibiotika und Chemotherapeutika führen in seltenen Fällen zu einer direkten Schädigung des Gleichgewichtsorgans im InnenOhr. Die letztgenannten Präparate werden jedoch nur bei lebensbedrohlichen Erkrankungen eingesetzt. Als recht häufige Nebenwirkung ist Schwindel bei der Einnahme von Beruhigungs- und Schlafmitteln, Antidepressiva oder starken Schmerzmitteln zu beobachten. Meist treten hierbei weitere Symptome wie Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen auf. 

Welche Untersuchungen sind erforderlich? Da Schwindel eine Vielzahl verschiedener Ursachen haben kann, ist Ihre Mitarbeit bei der Diagnostik besonders wichtig. Alle eingenommenen Medikamente sowie deren Dosierung müssen Ihrem behandelnden Arzt mitgeteilt werden. Weiterhin sollten Sie darauf achten, in welchen Situationen und zu welcher Tageszeit die Beschwerden auftreten. Vorwiegend am Morgen nach dem Aufstehen auftretender Schwindel kann z.B. für eine Nachwirkung einer am Abend eingenommenen Schlaftablette sprechen. Weitere Untersuchungen sollten durch den jeweiligen Facharzt vorgenommen werden, der das angeschuldigte Präparat verordnet hat.

Welche Behandlung ist notwendig? Die Behandlung richtet sich nach dem auslösenden Medikament. In den meisten Fällen ist es möglich, das Präparat durch ein anderes zu ersetzen oder die Nebenwirkungen durch eine niedrigere Dosierung zu reduzieren. Keinesfalls sollten Sie ohne vorherige Rücksprache mit Ihrem Arzt ein Ihnen verordnetes Medikament absetzen! Die hierdurch ausgelösten Symptome können schwerwiegender sein als die Nebenwirkungen. Das hieraus u.U. resultierende Gesundheitsrisiko kann erheblich sein!