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Kategorie: Schwindel

Schwindel durch Augenerkrankung

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von Prof. Dr.med. H.P. Zenner

von Prof. Dr.med. H.P. Zenner
Schwindel kann möglicherweise durch eine Augenerkrankung verursacht werden. 

Wie entstehen die Symptome? Gleichgewicht und Orientierung im Raum werden durch den ständigen Informationsaustausch zwischen Gleichgewichtssystem, Augen und Lagesinn aufrechterhalten. Bei Ausfall eines dieser Systeme resultieren Schwindelbeschwerden. Bei Augenerkrankungen ist dieses Schwindelgefühl meist auf eine Verunsicherung der Orientierung im Raum zurückzuführen. Nicht selten treten derartige Beschwerden erstmals nach Verordnung einer neuen Brille zur Korrektur von Brechtkraftstörungen oder Hornhautverkrümmungen auf. Das Gehirn ist hier nicht in der Lage, den veränderten Seheindruck richtig zu verarbeiten. Typischerweise treten die Beschwerden vor allem beim Lesen oder ähnlichen Tätigkeiten auf und sind häufig von Kopfschmerzen, Übelkeit und Tränen oder Brennen der Augen begleitet. Auch Störungen der Augenbeweglichkeit, z.B. durch Lähmungen eines Augenmuskels ausgelöst, verursachen Beschwerden, die sich beim Blick in die Zugrichtung des gelähmten Muskels verstärken. Gelegentlich werden auch Doppelbilder wahrgenommen. Diese verschwinden nach Abdecken eines Auges. 

Welche Untersuchungen sind erforderlich? Hat Ihr Arzt den Verdacht auf eine Augenerkrankung, wird er Sie in der Regel zunächst zu einem Augenarzt überweisen. Je nach Untersuchungsergebnis kann auch eine neurologische Untersuchung, ggf. mit Computer- oder Kernspintomografie des Kopfes, erforderlich werden. Eine Überfunktion der Schilddrüse (Basedow´sche Erkrankung) oder eine Zuckerkrankheit können ebenfalls zu einer Beteiligung der Augenhöhle führen und können zusätzlich abgeklärt werden.

Welche Behandlung ist notwendig? Bei durch die Brille ausgelösten Beschwerden ist eine sorgfältige Korrektur der Brillengläser erforderlich. Störungen der Augenbeweglichkeit werden in Abhängigkeit von der Ursache behandelt. Moderne Medikamente und eine schonende Chirurgie der Augenhöhle und ihrer Umgebung stehen zur Verfügung. Ggf. muß die ursächliche Erkrankung (z.B. Basedow´sche Erkrankung, Zuckerkrankheit) mitbehandelt werden.