Kategorien | Neu anmelden | Einloggen

Kategorie: Schwindel

Schwindel durch Stoffwechselerkrankung

Inhalt | Versionen | Diskussion

Übersicht

von Prof. Dr.med. H.P. Zenner

von Prof. Dr.med. H.P. Zenner
Schwindel kann möglicherweise durch eine Stoffwechselstörung verursacht werden. 

Wie entstehen die Symptome? Das menschliche Gehirn hat einen sehr hohen Energiebedarf, der vorrangig aus dem im Blut enthaltenen Zucker gedeckt wird. Sinkt der Blutzuckerspiegel ab, kommt es sehr schnell zu Funktionsstörungen des Gehirns, die sich in Schwindel, Seh- und Bewußtsseinstörungen äußern und bis zur Ohnmacht fortschreiten können. Infolge der Reaktion des autonomen Nervensystems treten Begleitsymptome wie Zittern, Schwitzen, Hungergefühl und beschleunigter Herzschlag auf. Ein starkes Absinken des Blutzuckers mit den geschilderten Folgen kann ein Frühsymptom einer Zuckerkrankheit darstellen. Es kann jedoch auch durch eine zu schnelle Magenentleerung nach operativer Teilentfernung des Magens, chronische Bauchspeicheldrüsenentzündungen und verschiedene, insgesamt seltene Stoffwechselstörungen verursacht werden. Am häufigsten treten Unterzuckerungen bei Zuckerkranken (=Diabetiker) auf, wenn ein Ungleichgewicht zwischen Nahrungsaufnahme und blutzuckersenkenden Medikamenten besteht. Dies kann durch zu kleine Nahrungsmengen, Medikamenten-Dosierungen oder auch durch Infekte bedingt sein. 

Welche Untersuchungen sind erforderlich? Der aktuelle Blutzuckerwert läßt sich sehr einfach durch sogenannte Test-Sticks bestimmen, für die nur ein Blutstropfen aus der Fingerkuppe benötigt wird. Zur genauen Abklärung der Ursache der Unterzuckerungen sind Spezialuntersuchungen notwendig, die zum Beispiel durch spezialisierte Internisten (Endokrinologen) durchgeführt werden. 

Welche Behandlung ist notwendig? Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Wird eine Zuckerkrankheit festgestellt, kann diese durch Umstellung der Ernährung, ggf. Gewichtsreduktion und blutzuckersenkende Medikamente behandelt werden. Der Erfolg der Behandlung hängt stark von der Mitarbeit des Patienten ab. Wichtig ist, daß Diabetiker über die Gefahr von Unterzuckerungen informiert sind. Zur schnellen Selbstbehandlung sollten sie stets Würfelzucker oder ähnliches bei sich haben. Sehr empfehlenswert ist die Teilnahme an speziellen Diabetikerschulungen, die vielerorts angeboten werden.