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Kategorie: Ohr

Explosionstrauma

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von H.P. Zenner

von H.P. Zenner
Explosions-Verletzungen von Trommelfell und MittelOhr
Bei einer Explosion -z.B. durch Sylvesterböller-   kann das Trommelfell platzen, das MittelOhr zerstört werden und die Schädigung kann sogar zum Hirnwasserabfluss führen. Der Arzt findet eine Trommelfellperforation, die Perforationsränder können sowohl glatt begrenzt als auch ausgefranst und z.T. eingerollt sein.

Therapie: Häufig ist eine mikrochirurgische Sofortoperation erforderlich. Dabei werden evtl. umgeschlagene Perforationsränder reponiert und das Trommelfell geschient. Bei persistierenden Defekten wird später eine Tympanoplastik-Operation notwendig. Besteht nach Schließen des Trommelfelldefekts noch eine Schalleitungsschwerhörigkeit, dann wurde auch das MittelOhr betroffen. Nach 6-12 Monaten ist dann eine Tympanoplastik-Operation zweckmäßig.

Explosions-Verletzungen von InnenOhr und Schädelbasis
Meistens werden sie durch Stapesluxation (Verschiebung des Steigbügels) oder Verletzungen der Fenstermembran zum InnenOhr ausgelöst. Neben Schwerhörigkeit (evtl. auch Tinnitus) auch Schwindel, bei erheblicher Verletzung auch der Schädelbasis Liquorfluß (Hirnwasserabfluss).
Therapie: Operation

Und so schützen Sie sich:
Bleiben Sie im Haus und verfolgen Sie das Feuerwerk aus dem Haus. Nur so schützen Sie sich zuverlässig vor dem sog. Angriffswerfen von Feuerwerkskörpern, das für einen wesentlichen Teil der dauerhaften Hörschäden verantwortlich ist. Wenn sie nicht zu Hause bleiben wollen: halten Sie mindestens 8-12 Meter Abstand, was freilich häufig nicht möglich ist. Auch hilfreich, wenngleich nicht zuverlässig: Kopfhörer, die das ganze Ohr umschließen und dadurch auf dem Schädelknochen aufsitzen. Kaufen Sie keine Feuerwerkskörper ohne CE-Zeichen, den die können besonders gefährlich sein.