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Kategorie: Ohr

Regenerative Medizin des Ohres

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von H.P. Zenner

von H.P. Zenner

Aktuelle Versuche zur Regeneration von Haarzellen

Viele Erkrankungen des Ohres führen letztlich zum Verlust von Hör-Sinneszellen, den sog. Haarzellen. Dies wachsen leider nicht nach.

Die Frage ist also, wie man  neue Haarzellen produziert. Das betrifft viele Millionen von Menschen in Deutschland, deren Hörsinneszellen zerstört sind.  

Die aktuelle Forschung kümmert sich deshalb heute darum, Haarzellen zu regenerieren. Dazu gibt es drei verschiedene Ansätze:

1. Steuerung der Zellteilung: In jeder Zelle sind alle unsere Gene enthalten. Eine Hautzelle kann sich regenerieren, wenn sie zerstört wird. Aber eine Haarzelle oder Hirnzelle können sich nicht regenerieren, obwohl der genetische Code hier auch enthalten ist. Doch die Zellen werden verschieden gesteuert. Zum Beispiel hat Prof. Löwenheim in Tübingen das Steuerungselement p27 gefunden; wenn man das umschaltet, dann regeneriert sich die Zelle. Man sucht also nach Medikamenten, die ein solches Umschalten bewirken können.

2. Stammzellenforschung – Züchten von Haarzellen: Man hat Stammzellen gefunden, die grundsätzlich fähig sind, Haarzellen zu bilden, und hat sie im Reagenzglas auch schon produzieren können.

3. Gentherapie – Änderung des genetischen Codes: Man hat das „Math1-Gen“ gefunden, das verantwortlich ist für die Regeneration von Haarsinneszellen. Im Reagenzglas konnte man mit diesem Gen aus einer Zelle bereits mehrere produzieren. Bei Tierversuchen fand man heraus, dass die Regeneration möglich ist – und wenn das Verfahren bei Tieren funktioniert, dann ist es auch beim Menschen grundsätzlich möglich.

Am Horizont ist erkennbar, dass in den nächsten 10 bis 15 Jahren eine Therapie zur Verfügung stehen wird, die eine Regeneration von Hörsinneszellen und möglicherweise auch von Gleichgewichts-Sinneszellen zur Verfügung stellt.