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Kategorie: Ohr

Tinnitus-Therapie: Kognitive Verhaltenstherapie

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von Prof. Dr.med. H.P. Zenner

von Prof. Dr.med. H.P. Zenner

Kognitive Verhaltenstherapie des Tinnitus nachProf. Kröner-Herwig

Mit der cognitiven Tinnitus-Verhaltens-Therapie kann derMehrzahl der chronisch Tinnitus-Kranken in zumeist 5 - 15 Therapie-Sitzungengeholfen werden. Sie ist eine Therapie entsprechend den Deutschen Leitliniender Gesellschaft für HNO-Heilkunde und weiterer Fachgesellschaften, um eineTinnitus-Habituation zu bewirken. Die Wirksamkeit der Therapie hat in derLeitlinie die höchste Evidenz erhalten, die die es gibt. Nachfolgend hierzuwissenschaftliche Literaturstellen:

Nationale Leitlinie Tinnitustherapie

Prospektive, kontrollierte Therapiestudie


Durch die Therapie soll die Überempfindlichkeit (die"Sensibilisierung") des Hörgehirns abgebaut werden, um dadurch dieWahrnehmung der Tinnitusgeräusche in das Unbewußte abtauchen zu lassen. Manwird "habituiert" (unempfindlich). Wahrnehmung heißt als Fachausdruck"Cognition", daher wird die Behandlung auch als cognitiv bezeichnet. 

Um dieses zu erreichen, wird zunächst eine ausführliche 
Tinnitus-Diagnostik durchgeführt.Anschließend werden die für Sie passenden Therapieverfahren der CognitivenVerhaltenstherapie ausgesucht und schriftlich zu einem strukturiertenTinnitustherapie-Plan für Sie zusammengestellt. 

Die Tinnitustherapie-Verfahren umfassen die folgenden 3Therapiesäulen:

1. Tinnitus-Defokussierung: Mit modernenaufmerksamkeitsmedizinischen Verfahren (z.B. nach Prof. Kröner-Herwig) tragenwir in der Regel zur erwünschten Habituation (Unempfindlichkeit) des Hörsystemsvom Tinnitus bei. Dieser kann durch die ärztliche Behandlung nachhaltig in denHintergrund treten und wird häufig kaum noch wahrgenommen.

2. Tinnitus-Stressabbau: Chronischer Tinnitus kann Stressmachen, der den Tinnitus wieder verstärkt. In diesen Fällen wird zusätzlich eineffektives Stressabbautraining unter ärztlicher Leitung durchgeführt.

3. Psychosomatische Begleittherapie: Nicht selten führt chronischerTinnitus auf die Dauer zu einer starken seelischen Belastung, die ihrerseits zusog. somatischen (d.h.: körperlichen) Folgen wie etwa chronischenSchlafstörungen oder chronischen Kopfschmerzen beiträgt. Hier helfen wir mitgezielter psychosomatischer Behandlung, wenn es notwendig ist.