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Kategorie: Ohr

Hörsturz

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Aktualisiert aus Zenner (Hrsg): HNO-Heilkunde, Kindle-Edition, 660 S.

Aktualisiert aus Zenner (Hrsg): HNO-Heilkunde, Kindle-Edition, 660 S.

Hörsturz

(Synonym: akute idiopathische InnenOhrschwerhörigkeit)

Meist einseitiger Hörverlust unbekannter Ursache, der innerhalb von Sekunden bis Stunden auftritt. Frequenzumfang und Ausmaß des Hörverlusts sind unterschiedlich (von leichtgradiger Störung bis Taubheit reichend); als Begleitsymptom ist Tinnitus häufig vorhanden, Schwindel relativ selten.

Ätiologie und Pathogenese: unbekannt. Es werden virale, vaskuläre und autoimmune Ursachen diskutiert. Eine Störung (mikromechanisch, elektrophysiologisch, biochemisch) des InnenOhrs ist wahrscheinlich, wobei auch psychosomatische Faktoren gelegentlich eine Rolle spielen können.

Diagnostik: audiologischer Nachweis einer einseitigen sensorischen Schwerhörigkeit bei sonst normalen Befunden des äußeren und MittelOhrs. Das Reintonaudiogramm zeigt eine Schallempfindungsschwerhörigkeit, das Tympanogramm ist normal, die otoakustischen Emissionen sind meistens nicht nachweisbar.

Differentialdiagnose: akute symptomatische sensorische (innenOhrbedingte) oder neurale (hörnervbedingte) Schwerhörigkeit: Akustikusneurinom, Perilymphfistel (Öffnung des InnenOhres) nach Mikrotrauma, Infektionen wie Borreliose, Herpes zoster, Toxoplasmose u.a.; psychogene Schwerhörigkeit.

Therapie: Nach der nationalen Leitlinie Versuch mit Hochdosis-Steroid-Therapie. Falls unwirksam und ausgeprägter Hörverlust: Hochdosis-Steroid-Therapie intratympanal nach Plontke.

Prognose: Bei leichtgradigem Hörverlust spontane Besserung bis Heilung in etwa 50% der Fälle, vorwiegend in der ersten Woche. Bei hochgradigem Hörverlust und intratympanaler Hochdosis-Steroid-Therapie nach Plontke Besserung in rund 50% der Fälle innerhalb 6-12 Monaten.